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Logo der DLG-Feldtage, © DLG
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DLG / 30.04.2024
Presse Preview DLG-Feldtage 2024: Exklusive Eindrücke und Diskussionen zum Pflanzenbau „out of the box“

Presse Preview DLG-Feldtage 2024 am 25. April 2024 auf Gut Brockhof in Erwitte bei Lippstadt (Nordrhein-Westfalen) / exklusiver Einblick in den aktuellen Stand der Feldtage-Parzellen inklusive Robotervorführungen / Podiumsdiskussion zum Leitthema der DLG-Feldtage 2024 „Pflanzenbau out of the Box“ / mit dabei: die Agrarexpertin und Influencerin Marie Hoffmann

Pressemitteilung / (Berlin) Am Donnerstag, den 25. April, nutzten rund 30 Journalistinnen und Journalisten sowie Influencer und Influencerinnen die Gelegenheit zum exklusiven Austausch vor Ort auf Gut Brockhof, dem Austragungsbetrieb der DLG-Feldtage 2024. Die Teilnehmenden der Presse Preview verschafften sich bei einem Rundgang einen Überblick über den aktuellen Vegetationsstand auf dem Messegelände, bekamen Informationen zu Neuheiten im Programm der DLG-Feldtage 2024 und erhielten zudem Einblicke in den gastgebenden Betrieb Gut Brockhof.In einer prominent besetzten Podiumsdiskussion zum Thema „Out of the box – Strategien für den Pflanzenbau der Zukunft“ diskutierten Expertinnen und Experten, was zielführende Ansätze für eine zukunftsfähige Landwirtschaft sein können: Von Kombinationen in der Anwendung von Methoden aus dem konventionellen und ökologischen Landbau über Smart-Farming-Technologien inklusive KI sowie neue Sorten und Kulturarten bis hin zu innovativen Vermarktungskonzepten.

Die DLG-Feldtage 2024 finden vom 11. bis 13. Juni in Erwitte bei Lippstadt (Nordrhein-Westfalen) auf Gut Brockhof statt.

Der Saisonverlauf im laufenden Wirtschaftsjahr 2023/24 hat für die Ausstellenden sowie das DLG-Feldtage-Team bislang einige Herausforderungen bereitgehalten: „Das Frühjahr war, wie in vielen Regionen, geprägt durch hohe Niederschlagsmengen und damit nur kurzen Zeitfenstern für eine optimale Bestellung und Pflege der circa 3.000 Versuchsparzellen“, sagte der Projektleiter der DLG-Feldtage, Andreas Steul, anlässlich der Presse Preview zu den DLG-Feldtagen 2024 am Standort Gut Brockhof in Erwitte bei Lippstadt. Den Zustand der Kulturen bilanzierte Steul wie folgt: „Insgesamt stehen die Kulturen aber gut, und mit einer beginnenden Rapsblüte Anfang April ist die Vegetation drei Wochen vor dem langjährigen Mittel.“ Alles in allem zeigt sich der Feldtage-Projektleiter zufrieden mit den bisherigen Vorbereitungen: „Mit mehr als 340 Ausstellern aus 17 Ländern erfahren wir hohen Zuspruch zu den DLG-Feldtagen: Das verspricht breit gefächerte Einblicke in vielfältige Expertisen.“

Steul verwies anlässlich der Presse-Preview zudem auf zahlreiche Neuerungen bei den DLG-Feldtagen 2024: So geht die DLG mit dem neuen Standkonzept DLG-Plaza an den Start. Auf der neuen DLG-Plaza bekommen die Besucher Informationen zur fachlichen Arbeit der zahlreichen DLG-Ausschüsse, laufenden Kooperationsprojekten der DLG im Pflanzenbau oder auch den Landtechnik-Prüfungen sowie aktuelle Informationen zu alternativen Anbaukulturen oder zu reihenbezogenem Ackerbau auf den Demoparzellen des Fachzentrums Landwirtschaft der DLG. Zudem dient die Plaza als Plattform für das DLG-Fachprogramm in seinen unterschiedlichen Formaten. „Die DLG-Plaza bündelt kompakt das Know-how für zukunftsorientierte Pflanzenbauprofis und ist ein guter Treffpunkt zum Netzwerken“, unterstrich Steul.

Neue Plattform FarmRobotix vernetzt Stakeholder

Eine weitere Innovation auf den DLG-Feldtagen 2024: FarmRobotix als Plattform für das Netzwerken und den Know-how-Transfer zu neuen Technologien wie KI, Robotik oder Automation im Pflanzenbau. „Hier können die Stakeholder aus landwirtschaftlicher Praxis, Wissenschaft, Wirtschaft sowie Institutionen in einen konstruktiven und praxisnahen Austausch zu innovativen Anwendungen und Technologien im Ackerbau treten und drängende Fragen auf dem Weg zur Praxisreife diskutieren“, so Steul weiter. FarmRobotix geht auf den DLG-Feldtagen 2024 an den Start, wird aber auch auf weiteren DLG-Messen und Fachevents wie den internationalen Leitmessen für die Tierhaltung und die Landtechnik-Branche, Eurotier beziehungsweise Agritechnica, vertreten sein für die dort angesprochenen, agrarwirtschaftlichen Fachbereiche.

DLG-Feldtage im Zeichen der Wertschöpfungsketten übergreifenden Kooperation

Im Fachprogramm selbst werden die DLG-Feldtage 2024 mit dem „Tag der Wertschöpfungsketten“ am Donnerstag, den 13. Juni, erstmalig einen kompletten Thementag der Integration der Wertschöpfungskette Agrar- und Ernährung vom Feld bis zum Teller widmen. Anhand von Konzepten für alternative Proteine, Qualitätsgetreide und Ökolandbau wird die Bedeutsamkeit einer Wertschöpfungsketten übergreifenden Zusammenarbeit diskutiert werden. Dazu Andreas Steul: „Die Landwirtschaft muss vielfältige Herausforderungen angehen, Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind dazu prominente Schlagworte. Diese Anforderungen können die Agrar- und Ernährungswirtschaft dann gewinnbringend erfüllen, wenn die Akteure auf den einzelnen Stufen der Wertschöpfungskette ihre Kräfte bündeln. Hierzu sind die DLG-Feldtage der ideale Ausgangspunkt.“

Podiumsdiskussion „Out of the box – Strategien für den Pflanzenbau der Zukunft“

Bei der Podiumsdiskussion zum Thema „Out of the box – Strategien für den Pflanzenbau der Zukunft“ diskutierten die Agrar-Expertin und Influencerin Marie Hoffmann, DLG-Präsident Hubertus Paetow, Prof. Tanja Schäfer von der Fachhochschule Südwestfalen in Soest sowie die landwirtschaftliche Unternehmerin und Vorsitzende des DLG-Fachbeirats Feldtage Dr. Anna Catharina Voges, was „out of the box“-Strategien im Pflanzenbau sein können: von Direktsaat über Roboter und Automation bis hin zum Integrierten Pflanzenschutz und der regenerativen Landwirtschaft.

Direktsaat und regenerative Landwirtschaft gehören zu den „out of the box“-Konzepten, die Marie Hoffmann auf ihrem Betrieb ausprobiert: „Wir wollen die Bodenfruchtbarkeit und Bodenstruktur in den Vordergrund stellen und die mikrobiologischen Prozesse dahinter verstehen. Hier sind Forschung und Lehre noch am Anfang. Damit wollen wir nicht nur langfristig Erträge steigern, sondern auch Erosionen vermeiden und ganz besonders die Ökosysteme und damit die Artenvielfalt im und auf dem Boden fördern.“

„Pflanzenbau out of the box bedeutet für mich offen zu sein für neue Ideen und niemals in Schubladen zu denken. Nur wer sich in alle Richtungen informiert, kann kreative und innovative Lösungen finden“, unterstrich Prof. Tanja Schäfer. „Fortschritt beginnt mit dem Hinterfragen des Gewohnten. Wer seinen Betrieb weiterentwickeln möchte, der muss auch bereit sein, sich auf neue Konzepte einzulassen und über den eigenen Ackerrand zu blicken. ‚Out of the box‘-Strategien im Pflanzenbau entstehen dann, wenn landwirtschaftliche Unternehmer ideologiefrei und ergebnisorientiert die besten Lösungen für eine ackerbauliche, ökologische oder ökonomische Fragestellung finden“, hob auch DLG-Präsident Hubertus Paetow hervor.

Blick über den Ackerrand bringt Landwirtschaft voran

Dabei waren sich die Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer generell einig: Landwirtschaftliche Unternehmer können vom Blick über den eigenen Ackerrand nur profitieren. Immer unter der Maßgabe natürlich, dass die Wahl der jeweiligen „out of the box“-Strategie abhängig von Standortfaktoren wie der Bodenbeschaffenheit erfolgt – oder, in Bezug auf Vermarktungskonzepte, – das Einzugsgebiet. Betriebe am Rand von urbanen Ballungsräumen haben beispielsweise vergleichsweise günstige Startbedingungen, um eine Wertschöpfungskette für ihre Erzeugnisse, wie etwa Mehl aus der Region mit Getreide aus eigenem Anbau, aufzubauen. Denn rund um Großstädte konzentriert sich eine kaufkräftige Verbraucherschaft, die entsprechende Erzeugnisse nachfragt und honoriert, oftmals in besonderem Maße.

Dr. Anna Catharina Voges brachte den Aspekt der Vermarktungsstrategien in die Diskussion ein und skizzierte ihr eigenes Verständnis von „out of the box“-Konzepten im Pflanzenbau wie folgt: „Pflanzenbau ‚out of the box‘ bedeutet für mich grundsätzlich das freie Denken über die Möglichkeiten der bestehenden und bewährten Produktionssysteme hinaus. Dies kann die vollständige Kontrolle der Wertschöpfungskette beinhalten durch den gezielten Anbau von Kulturen und Sorten für ein eigens kreiertes, selbst produziertes und eigenständig vermarktetes Endprodukt, aber auch das Erkennen und Nutzen von Synergieeffekten zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft oder die wirtschaftliche und synergetische Kombination von Landwirtschaft und Naturschutz.“

Drohne lässt sich vergleichsweise niedrigschwellig in Betriebsabläufe integrieren

Dass chemischer Pflanzenschutz und mehr Nachhaltigkeit im Ackerbau nicht im Widerspruch zueinander stehen, machten die Expertinnen und Experten am Beispiel bodenschonender Anbauverfahren wie der Direktsaat deutlich. Schließlich ein Zwischenfazit zu innovativen Technologien: Smart-Farming-Lösungen wie Roboter, KI und Co. haben gegenwärtig unterschiedliches Potenzial für „Out of the Box“-Strategien im Ackerbau: Während die Drohne sich vergleichsweise niedrigschwellig in betriebliche Abläufe, etwa zur Aussaat, eingliedern lassen kann, ist bei Roboter-Technologien häufig noch mehr Forschung und Entwicklung erforderlich.

Dazu DLG-Präsident Hubertus Paetow: „Mit Blick auf Smart-Farming-Technologien verweise ich auf das Verständnis von ‚out of the box‘ im Bereich der Software: ‚Works out of the box‘ heißt auspacken und loslegen, ohne viel Aufwand für Anpassung und Einrichtung. Übertragen auf digitale Tools in der Landwirtschaft bedeutet dies, dass solche Anwendungen immer dann besonders hohe Akzeptanz und Relevanz für die Praxis erfahren, wenn sie sich möglichst reibungslos in das Betriebsmanagement einfügen lassen.“

Holger Tägder: Gastgeber der DLG-Feldtage zu sein, ist eine große Ehre

„Out of the box” bedeutet für mich, dass der Pflanzenbau stark mit dem Klimawandel zu kämpfen hat und sich deswegen vieles in den letzten 20 Jahren verändert hat. Vieles hat sich verändert und wir müssen uns in vielen Arbeitsfeldern neu aufstellen. Und auch der politische und gesellschaftliche Druck auf die Landwirtschaft wächst. Bereits jetzt betreibe ich auf Gut Brockhof einen nachhaltigen Ackerbau mit einer 5-jährigen Fruchtfolge, um auf diese Herausforderungen entsprechend reagieren zu können“, sagte Holger Tägder, der mit seiner Familie das Gut Brockhof und damit den gastgebenden Betrieb der diesjährigen DLG-Feldtage verwaltet. „Ich bin schon sehr lange DLG-Mitglied und habe die DLG-Feldtage in der Vergangenheit regelmäßig besucht. Dass die DLG dann Gut Brockhof als Austragungsort angefragt hat, war natürlich eine Ehre für mich“, fügte Tägder anlässlich der Presse Preview hinzu.

weitere Informationen: DLG, www.dlg.org