Silierung

Silierung


Beim Silieren erfolgt die Haltbarmachung des Erntegutes durch Umwandlung des Pflanzenzuckers in konservierende Milchsäure. Durch Silieren haltbar gemachtes Getreide dient der Fütterung oder der Verwendung in Biogasanlagen.

Zum Silieren ist zwingend Luftabschluß notwendig, der die idealen Lebensbedingungen für Milchsäurebakterien schafft. Ein verbreitetes Verfahren zur Silierung von Feuchtgetreide oder Feuchtmais ist der Folienschlauch, aber auch ein Hochsilo, ein Fahrsilo oder ein Freigärhaufen eignen sich.

Um das Innere von Getreidekörnern für die Milchsäurebakterien zugänglich zu machen, wird das erntefrische Feuchtgetreide bzw. der Feuchtmais zunächst geschrotet oder gequetscht. Zur Silierung sollte das Erntegut ein Feuchtegehalt von mindestens 25% aufweisen, wird er nicht erreicht, kann zum Ausgleich Wasser zugesetzt werden.

Die Vorteile des Silierens von Feuchtgetreide und Feuchtmais

Das Getreide kann beizeiten gedroschen und der Acker für die nächste Feldfrucht frühzeitig vorbereitet werden. Ein zeitiger Erntetermin wirkt sich zugleich positiv auf die hygienische Beschaffenheit des Getreides aus, da mit weniger Feldpilzbesatz zu rechnen ist. Die geringere Abhängigkeit des Verfahrens vom Wetter ermöglicht ein weites Erntefenster. Die hohen Energiekosten, die mit einer Trocknung verbunden sind, entfallen. Ebensowenig ist eine Vorreinigung des Getreides notwendig.

In der Praxis ist das Schlauchverfahren verbreitet. Um eine gute und schnelle Vergärung sicherzustellen, wird das Getreide zunächst mit einer Mühle geschrotet oder gequetscht. Anschließend wird das Getreide zur Qualitätssicherung mit einem Siliermittel gegen Nacherwärmung behandelt. Dann wird das Erntegut mit einer Spezialpresse in den Siloschlauch gepresst. Zum Abschluß wird der Schlauch luftdicht verschlossen und die Vergärung setzt ein. Im Silo bildet sich eine schützende Kohlendioxid-Atmosphäre. Um eine stabile Silage zu erhalten, darf das Silo erst nach einigen Wochen geöffnet werden.

Siloschlauch, © getreidekonservieren.de
Siloschlauch , © getreidekonservieren.de

Schlauchpressen sind in verschiedenen Baugrößen und Leistungsklassen erhältlich, so daß die Anschaffung auch für Einzelbetriebe interessant ist. Alternativ kann ein Lohnunternehmer beauftragt werden.

Die relativ kleine Anschnittfläche macht Schlauchsilagen weniger anfällig gegenüber Nacherwärmung. Der Schlauchdurchmesser kann passend zur täglichen Entnahmeleistung des Silierguts gewählt werden (Durchmesser von ca. 1,50 bis 3,60 Meter sind üblich). Siloschläuche mit Länge von weit über 100 Metern sind keine Seltenheit.

Eine betonierte Lagerfläche ist nicht zwingend erforderlich, eine ebene, dichte und gut befahrbare Fläche (z.B. Kies oder Schotter) ist ausreichend. Es ist darauf zu achten, evtl. entstehende Sickersäfte ordnungsgemäß abzuleiten und zu sammeln. Ein sorgfältig ausgewählter Lagerort erleichtert zudem die spätere Futterentnahme z.B. mittels einer Ladeschaufel.

Der Folienschlauch sollte regelmäßig auf Beschädigungen z.B. durch Nager oder Vögel kontrolliert werden. Verletzungen der Folie bedingen Luftzufuhr ins Silo. Hefen, Schimmelpilze und andere Schadorganismen wachsen und verderben das Getreide rasch. Risse und Durchstiche müssen daher umgehend ausgebessert werden. Vorbeugend hat sich die Abdeckung durch ein Vogelschutznetz bewährt.

Getreide kann natürlich auch in einem befestigten Fahrsilo einsiliert werden. Dazu ist analog der oben beschriebenen Verfahrensweise das Getreide zunächst zu quetschen oder zu schroten. Die Einsilierung hat der Guten Fachlichen Praxis entsprechend zu erfolgen, dazu gehört die optimale Verdichtung und die penible Abdeckung mit Unterziehfolie. Auch hier hat sich der Einsatz von (chemischen) Siliermitteln der DLG-Kategorie 2 bewährt, um Nacherwärmungstendenzen vorzubeugen. Wie bei jedem anderen Silo auch, ist auf ausreichend Vorschub von ca. 2 Metern wöchentlich zu achten.