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Die Weihnachtsspende 2021 geht an die Osnabrücker Kindertafel und an das Landwirtschaftliche Sorgentelefon, © Wolfgang Ehrecke
Die Weihnachtsspende 2021 geht an die Osnabrücker Kindertafel und an das Landwirtschaftliche Sorgentelefon, © Wolfgang Ehrecke

LWK Niedersachsen / 10.12.2021
​​​​​​​Unterstützung für bedürftige Schüler*innen und für bäuerliche Familien in der Krise

Landwirtschaftliches Sorgentelefon und Osnabrücker Kindertafel erhalten Weihnachtsspende der Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Pressemitteilung / (Osnabrück/Oesede) Die einen hören zu, spenden Trost und Rat, wenn auf dem Hof niemand mehr weiterweiß – die anderen organisieren frische, gesunde Lebensmittel für Kinder und Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen, die morgens hungrig zur Schule gehen müssen: Das Landwirtschaftliche Sorgentelefon und die Osnabrücker Kindertafel erhalten dieses Jahr die Weihnachtsspende der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK). Beide Organisationen bekommen je 1.750 Euro.

„In einer Zeit mit einschneidenden Veränderungen in Pflanzenbau und Tierhaltung sowie mit stark schwankenden Marktpreisen brauchen die Menschen auf den Betrieben mitunter eine erste Anlaufstelle wie das Sorgentelefon, bei der sie sich kostenfrei, anonym und kompetent beraten lassen können“, sagte Dr. Georg Teepker, Leiter der Fachgruppe Betrieb/Tier an der LWK-Bezirksstelle Osnabrück, am Mittwoch (08.12.2021) bei der Spendenübergabe an Constanze Brinkmann und Christoph Mühl aus der Geschäftsführung des Landwirtschaftlichen Sorgentelefons und der Landwirtschaftlichen Familienberatung an der Landvolkhochschule Oesede, sowie an Hermann Große-Marke, Erster Vorsitzender der Osnabrücker Tafel, und an die stellvertretende Tafel-Vorsitzende Petra Nemitz.

„Mehr Wertschätzung für hochwertige, regional erzeugte Lebensmittel und die Förderung einer gesunden, abwechslungsreichen Ernährung liegen uns sehr am Herzen – daher begrüßen wir es ausdrücklich, dass die Osnabrücker Kindertafel sich in diesem Sinne für benachteiligte Kinder und Jugendliche engagiert“, betonte Johannes Schürbrock, Bezirksvorsitzender der Landvolkverbände im Kreis Osnabrück und Mitglied im ehrenamtlichen Vorstand der LWK.

„Das enge Zusammenleben mehrerer Generationen auf dem Hof kann viele Probleme mit sich bringen, etwa wenn es Meinungsverschiedenheiten über den Umgang mit dem Arbeitsaufkommen, über die strategische Unternehmensführung und über die Hofnachfolge gibt“, berichtete Constanze Brinkmann über die Arbeit am Landwirtschaftlichen Sorgentelefon. „Wenn die Anruferinnen und Anrufer unser niederschwelliges Angebot nutzen und es mit unserer Unterstützung schaffen, offen über ihre Gefühle zu sprechen, ist das bereits ein wichtiger Schritt, um die Probleme in der Familie anzugehen.“

Landesweit rund 25 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen mit landwirtschaftlichem Hintergrund stellen von drei Standorten in Oesede (Kreis Osnabrück), Rastede (Kreis Ammerland) und Barendorf (Kreis Lüneburg) aus von montags bis freitags eine anonyme telefonische Beratung für Menschen aus der Landwirtschaft sicher, die an ihren Sorgen, Konflikten und Ängsten zu zerbrechen drohen. Das Angebot wird vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium gefördert.

Bei den meist sehr ausführlichen Telefonaten gehe es jedoch nicht immer um existentielle Entscheidungen wie die Hofübergabe. „Persönliche Krisen, familiäre Probleme oder Schwierigkeiten in Partnerschaft und Ehe sind Dinge, worüber gesprochen wird“, sagte Brinkmann.

„Als Landwirtschaftskammer beschäftigen wir uns zwar häufig mit der technischen und der betriebswirtschaftlichen Seite eines bäuerlichen Unternehmens – doch durch unsere sozioökonomische Beratung ist uns auch die menschliche Seite sehr nah“, betonte Kammerdirektor Hans-Joachim Harms. „Das Sorgentelefon mit seinem Arbeitsmotto ,Hören, spüren, ermutigen‘ ist hierbei eine sehr wichtige Ergänzung für unser persönliches Hilfsangebot.“

„Den ehrenamtlichen Telefonseelsorger*innen gebührt großer Dank – ohne deren schwierige und wichtige Arbeit wären viele Menschen mit ihren Problemen allein“, bestätigte Johannes Schürbrock. Als Kreislandwirt des Kreises Osnabrück arbeitet er im Einzugsgebiet des Sorgentelefons in Oesede.

„Hungrige Kinder können nicht lernen – dagegen möchten wir etwas tun“: Mit diesen Worten beschrieb Hermann Große-Marke, Erster Vorsitzender der Osnabrücker Tafel, die Motivation seiner Organisation. Die 2007 ins Leben gerufene Kindertafel gehört zur Osnabrücker Tafel, die seit 1996 überschüssige, aber verzehrfähige Lebensmittel sammelt und an Bedürftige abgibt.

„Die Kindertafel ist für Kinder und Jugendliche da, die aus sozial schwierigen Verhältnissen stammen und morgens oft ohne Frühstück in die Schule kommen“, berichtete Große-Marke. „Mittlerweile kaufen wir Woche für Woche frische Lebensmittel für rund 400 Schülerinnen und Schüler an 19 Schulen ein.“ Volle Mägen sorgten für bessere Konzentration im Unterricht.

„Damit sorgt die Osnabrücker Kindertafel nicht nur für mehr Chancengleichheit beim Lernen, sondern führt Kinder und Jugendliche an das wichtige Thema Ernährung heran – davon können sie ihr Leben lang profitieren“, hob Kammerdirektor Harms hervor.

Gesunde Ernährung ist seit vielen Jahren ein Beratungs-Thema der Landwirtschaftskammer. Seit 2019 stellt zusätzlich das organisatorisch an die LWK angegliederte Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) umfangreiche Informationen zu gesunder Ernährung für Verbraucher*innen und Multiplikator*innen bereit und erarbeitet aktuell eine Ernährungsstrategie für Niedersachsen.

Die gespendeten 3.500 Euro wandte die Landwirtschaftskammer Niedersachsen früher jährlich dazu auf, um Weihnachtskarten an ihre Kund*innen zu verschicken. Zugunsten caritativer Einrichtungen in Niedersachsen verzichtet die LWK auf den Versand und schickt ihre Glückwünsche stattdessen per Mail.

weitere Informationen: LWK Niedersachsen, www.lwk-niedersachsen.de