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Bei der Maschinenvorführung am 15. September werden über 40 Geräte für die ultraflache Bodenbearbeitung und Aussaat im praktischen Einsatz vorgestellt. Das Bild zeigt den Grubber Treffler TGA 300 bei der ultraflachen Stoppelbearbeitung, © Martin Vaupel
Bei der Maschinenvorführung am 15. September werden über 40 Geräte für die ultraflache Bodenbearbeitung und Aussaat im praktischen Einsatz vorgestellt. Das Bild zeigt den Grubber Treffler TGA 300 bei der ultraflachen Stoppelbearbeitung, © Martin Vaupel

LWK Niedersachsen / 12.08.2022
Maschinen­vorführung der Landwirt­schaftskammer: Zeitgemäße Techniken zur Bodenbearbeitung und Aussaat

Sie sind wassersparend, bodenschonend und wirtschaftlich: Erstmals stehen Geräte für die ultraflache Bodenbearbeitung im Fokus

Pressemitteilung / (Sehnde/Oldenburg) Das hat es in Deutschland noch nie gegeben: Bei der Maschinenvorführung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) am Donnerstag, 15. September, in Sehnde werden verschiedene Landmaschinenhersteller über 40 Geräte, darunter auch Neuheiten und Prototypen, für die ultraflache Bodenbearbeitung und Aussaat im praktischen Einsatz vorstellen. Das Motto lautet: „Wassersparend, bodenschonend, wirtschaftlich“. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Der Boden ist die Produktionsgrundlage für den erfolgreichen Ackerbau. „Nur wenn Nährstoffe, Luft und Wasser im richtigen Verhältnis zueinander vorhanden sind, lassen sich nachhaltig hohe Erträge erzielen“, erklärt Dr. Harm Drücker, Leiter des LWK-Fachbereichs Landtechnik, „die Bodenbearbeitung sollte daher darauf ausgerichtet sein, diese Verhältnisse zu erhalten, zu schaffen oder wiederherzustellen.“ Die Stoppelbearbeitung nach der Ernte kann dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Sie hat die Aufgabe, ein Gemisch aus Ernteresten und Boden zu schaffen, das die Keimung von Ausfallgetreide sowie von Ungras- und Unkrautsamen und die Einleitung der Strohrotte ermöglicht, um so gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Etablierung von Folgekulturen zu schaffen.

Klimawandel erfordert neue Strategien der Bodenbearbeitung

Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels, der zunehmend auch in den ackerbaulichen Gunstregionen zu ausdauernden Trockenperioden in den Frühsommer- und Sommermonaten führt, wird es immer schwieriger, diese Ziele mit den klassischen Bodenbearbeitungsgeräten und -strategien zu erreichen. „Daher gilt es, alternative Verfahren zu entwickeln, die geeignet sind, die Ziele auch bei geringen Bodenwassergehalten und einem insgesamt knapper werdenden Wasserangebot zu erreichen“, erläutert Claus Fricke, bei der LWK Berater für Landtechnik und Precision farming.

Eine dieser Alternativen ist die ultraflache, ganzflächig schneidende Bodenbearbeitung: „Mit ihr gelingt es, die im oberen Bodenhorizont verbliebene Restfeuchtigkeit für den Keim- und Rotteprozess zu nutzen und eine unproduktive Verdunstung wirkungsvoll zu verhindern“, erklärt Fricke.

Vorteile der ultraflachen Bearbeitung

Bei dieser Bearbeitungsvariante findet die erste Bearbeitung unmittelbar nach der Ernte statt. Der Boden wird nur sehr flach, aber ganzflächig geschnitten, um den kapillaren Wasseraufstieg zu unterbinden. Das flache Schneiden schafft an der Bodenoberfläche ein Feinerde-Erntereste-Gemisch, das die Keimung von Ausfallgetreide und Beikrautsamen begünstigt und die Einleitung der Strohrotte bereits bei geringer Wiederbefeuchtung ermöglicht. Kennzeichnend für diese Bearbeitungsform sind die zu einem großen Anteil auf der Bodenoberfläche verbleibenden Erntereste, die dort einen wirksamen Verdunstungs- und Erosionsschutz darstellen. Das Bodenleben und insbesondere die Regenwürmer werden durch die flache Bearbeitung kaum beeinträchtigt und können somit bei Wiederbefeuchtung des Bodens einen wesentlichen Beitrag zum Abbau der Erntereste leisten.

Bei sommerlichen Starkregenereignissen verhindert die Mulchauflage wirkungsvoll die Bodenerosion, außerdem kann das Niederschlagswasser durch das oberflächennah anstehende intakte Kapillarsystem des Bodens auf der Fläche versickern und den Wasserspeicher des Bodens wieder füllen. Ein weiteres Argument für diese Bearbeitungsvariante sind die hohen Flächenleistungen bei gleichzeitig geringen Kraftstoffverbräuchen von lediglich ca. 3 – 4 Litern pro Hektar.

„Die Maschinenvorführung am 15. September bietet eine einmalige Gelegenheit, sich über diese Bearbeitungsvariante sowie die dafür erforderliche Technik umfassend zu informieren und sich vor Ort mit Fachleuten und herstellenden Unternehmen dazu auszutauschen“, sagt Dr. Harm Drücker.

Die Maschinenvorführung findet am Donnerstag, 15. September 2022, von 9.30 bis 15.30 Uhr auf einer Fläche der Lehrke KG in der Bolzumer Straße in 31319 Sehnde statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

weitere Informationen: LWK Niedersachsen, www.lwk-niedersachsen.de