Aktuelles 822

Aktuelle Meldungen


Mohnblumen, © getreidekonservieren.de
Mohnblumen, © getreidekonservieren.de

BZfE / 27.12.2022
Biodiversität und Lebensmittelproduktion

Viele wünschen sich mehr Informationen beim Einkauf

Pressemitteilung / (Bonn) Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten von Unternehmen der Lebensmittelindustrie und landwirtschaftlichen Betrieben, dass sie sich für den Erhalt der Biodiversität engagieren und über ihre Maßnahmen transparent informieren. Das hat eine repräsentative Online-Umfrage gezeigt, die das Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) der Technischen Universität Berlin für das Projekt BioVal durchgeführt hat. Dazu wurden über 1.000 Personen zwischen 18 und 75 Jahren online befragt.

Die meisten Menschen meinen, dass die landwirtschaftliche Produktion von Lebensmitteln die biologische Vielfalt beeinträchtigen kann. Für einen Großteil hat der Erhalt der Biodiversität eine hohe Bedeutung. Zwei Drittel der Befragten (67 %) sind überzeugt, dass jeder Einzelne einen Beitrag dazu leisten kann.

Nach Umfrageergebnissen ist die Mehrheit bereit, beim Einkauf biodiversitätsgerecht hergestellte Produkte zu bevorzugen (71 %) und dafür auch mehr Geld zu zahlen (64 %). Als landwirtschaftliche Maßnahmen wird der verstärkte Anbau verschiedener Feldfrüchte und Sorten (83 %) und der Verzicht auf Pestizide (79 %) als bedeutend angesehen. Nur relativ wenigen ist bewusst, dass auch der Verzicht auf Düngemittel (53 %) und die Beschränkung der Betriebsgröße (51 %) eine große Rolle spielen.

Offenbar bestehen noch erhebliche Informationsdefizite. So ist kaum bekannt, welche Bedeutung die Biodiversität für die Lebensmittelversorgung und die wirtschaftliche Entwicklung hat. Im Alltag wünschen sich viele mehr Informationen über die Auswirkungen von der Lebensmittelherstellung auf die biologische Vielfalt. Nur wenn die Konsumentinnen und Konsumenten biodiversitätsgerecht hergestellte Produkte einfach im Handel finden können, ist es realistisch, dass sie in der konkreten Einkaufssituation auch danach greifen“, betonen die Berliner Forschenden.

Autorin: Heike Kreutz

Kontakt: Bundeszentrum für Ernährung, www.bzfe.de