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© Bildagentur PantherMedia / Nitrub
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AbL / 30.11.2025
Monopolkommission sieht Fusion von Arla und DMK kritisch

AbL-Pressemeldung zur aktuellen Situation auf dem Milchmarkt

Pressemitteilung / (Hamm) Die Milchpreise sind kurz davor im Durchschnitt wieder unter die Produktionskosten zu fallen. Dass die zunehmende Konzentration des Lebensmitteleinzelhandels und der Molkereien problematisch für Bäuerinnen und Bauern und für Verbraucher:innen sind, unterstreicht nun auch die unabhängige Monopolkommission in ihrem jüngsten Gutachten zur Lebensmittellieferkette.

Claudia Gerster, AbL-Bundesvorsitzende und Milchbäuerin in Sachsen-Anhalt, sagt:

„Die AbL sieht die geplante Fusion von Arla und DMK äußerst kritisch, die entgegen den angekündigten Zeitplänen im Sommer immer noch nicht bei der EU-Kommission angemeldet ist. Erfreulicherweise decken sich viele unsere Analysen und Argumente mit denen der unabhängigen Monopolkommission, nämlich dass eine Fusion zu Lasten von Verbraucher:innen und von uns Bäuerinnen und Bauern gehen würde. Die Monopolkommission empfiehlt dem Kartellamt und der Wettbewerbsbehörde der EU-Kommission diesen Zusammenschluss auch auf die Auswirkungen auf die Lieferanten der Molkereien zu prüfen.“

Gerster führt weiter aus:

„Sollte die Fusion der konzernähnlichen Molkereigenossenschaften Arla und DMK genehmigt werden, dann verlieren Bäuerinnen und Bauern immer mehr die notwendige Transparenz der Preisbildung, um als Genossenschaftsmitglied überhaupt mitgestalten zu können, denn Strukturen werden immer größer, verzweigter und undurchsichtiger werden. Es ist auch schlichtweg falsch, Genossenschaften von einer Vertragspflicht vor Lieferung mit Preisen, Mengen, Lieferzeiten und Qualitäten ausnehmen zu wollen, wie es Bundesminister Rainer auf EU-Ebene fordert. Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, eine EU-weit verpflichtende Vertragspflicht einzuführen. Das wird derzeit noch im Trilog zwischen EU-Agrarrat, EU-Parlament und EU-Kommission verhandelt. Die Milchanlieferung in Deutschland ist aktuell um 7,5 Prozent höher als die Vorjahreslinie. Deutschland ist größter Milchproduzent in der EU und eine Mengensteigerung hier wirkt mindestens EU-weit. Hätten wir jetzt Verträge, dann würden die aktuell steigenden und preiszerstörenden Milchmengen deutlich eingedämmt. Über Lösungsansätze werden wir auch am 4. Dezember auf unserer Tagung ,Faire Preise in der globalen Lieferkette‘ in Berlin diskutieren.“

weitere Informationen: AbL / Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V., www.abl-ev.de