Special 01
getreidekonservieren.de-Special
/ (06/2011) Interview mit Fa. Rottmann Mühlen und Mischinnovationen GmbH
Die Fa. Rottmann mit Sitz im münsterländischen Ahaus ist überregional ein Begriff für mobiles Mahlen und Mischen sowie für die Konservierung von Feuchtgetreide und Körnermais. Manuel Stammwitz von Getreidekonservieren.de hat im Juni vor Ort nachgefragt und mit den Herren Rottmann senior und junior dieses Interview geführt.
getreidekonservieren.de: „Herr Rottmann, neben dem mobilen Mahl- und Mischdienst sind mittlerweile auch drei mobile Getreidekonservierungseinheiten während der Ernte unterwegs. Ist die Konservierung ein wachsender Markt?“
Hr. Rottmann sen.: „Ja, das kann man so sagen. Hygienisch gelagertes Getreide bleibt frisch und die Verabreichung gesunden Futters ist von zentraler Bedeutung für die Tiergesundheit und die Tierleistung. Das gilt sowohl für Sauen- wie auch für Mastbetriebe. Das beobachten wir z.B. an Fleckvieh-Fressern, die von Partnerbetrieben für uns aufgezogen werden und konserviertes Getreide in der Ration haben. Diese Tiere erreichen die Schlachtreife deutlich schneller.“
getreidekonservieren.de: „Welche Vorteile bietet die Konservierung dem Landwirt gegenüber der Haltbarmachung durch andere Verfahren wie z.B. der Kühlung oder der Trocknung?“
Hr. Rottmann sen.: „Nun, um Getreide zu trocknen und zu kühlen müssen zunächst einmal die baulichen Vorraussetzungen stimmen. Nehmen wird das Beispiel der Kühlung: Um Getreide zu kühlen, muß im Silo oder im Flachlager ein System zur Verteilung der Kühlluft installiert werden. Hinzu kommt das Kühlaggregat, dessen Anschaffung nicht unerhebliche Investitionen für den Betrieb bedeutet und Stromkosten verursacht. Das System der Konservierung ist demgegenüber flexibler. Flachläger für konserviertes Getreide können dort eingerichtet werden, wo gerade Platz ist. Auch für Lohnunternehmen ist das Verfahren aufgrund seiner Mobilität gut geeignet. Die Dosierschnecken mit Vorreinigung sind kompakt und mobil. Wir können übrigens auch mit unseren fahrbaren Mahl- und Mischanlagen Konservierungsmittel einarbeiten.“
getreidekonservieren.de: „Sie verkaufen die Dienstleistung ‚Konservierung‘ komplett mit ihrem eigenen Produkt. Können Kunden auch eigene Säuren / NC-Produkte zur Einarbeitung bereitstellen?“
Hr. Rottmann jun.: „Ja, das ist möglich. In dem Falle kann der Kunde eine Getreidekanone bei uns mieten und selber konservieren. Wir erkundigen uns aber im Vorfeld, welches Produkt der Kunde einsetzen möchte um sicherzugehen, dass keine technischen Probleme auftreten werden. Im Normalfall allerdings bringt der Rottmann-Mitarbeiter zum Konservieren gleich das passende Produkt mit, wir setzen Mega Grain Liquid® ein. Dieses Produkt ist anwenderfreundlich und hochwirksam zugleich.“
getreidekonservieren.de: „Funktioniert die Körnermaiskonservierung genauso problemlos wie die Behandlung normalen Getreides?“
Hr. Rottmann jun.: „Ja, denn wir haben für Körnermais ein spezielles Konservierungsmittel im Einsatz. Mega Corn Liquid® ist so zusammengesetzt, dass es ins Korn eindringt und vor Verderb schützt. Gleichzeitig aber bleibt der Körnermais locker und rieselfähig. So gibt es keine Probleme mit der Haltbarkeit und der weiteren Verarbeitung, etwa beim Mahlen oder Quetschen.“
getreidekonservieren.de: „Wie wichtig ist die Vorreinigung des Korns beim Konservieren?“
Hr. Rottmann sen.: „Die Vorreinigung ist sehr wichtig. Gut 5% des Erntegutes sind Verunreinigungen in Form von Kaff, Strohresten, Schmutz und so weiter, davon können wir über die Vorreinigung einen Großteil entfernen, sowohl Partikel die schwerer sind als das Getreide wie auch die leichteren Fraktionen. Das wirkt sich positiv auf die Futterhygiene und die Haltbarkeit aus. Diese Verunreinigungen binden eine große Menge an Konservierungsmittel und gefährden das Konservierungsergebnis, sofern sie nicht entfernt werden. Die Wichtigkeit der Reinigung sehen Sie daran, dass wir mittlerweile sogar über eine fahrbare Anlage zur Getreidereinigung verfügen.“
getreidekonservieren.de: „Die Konservierung ist eine diffizile Angelegenheit. Wechselnde Kornfeuchte unterschiedlicher Getreidepartien, schwankende Temperaturen des Erntegutes und andere Widrigkeiten erschweren die Arbeit. Wie können Sie dem Kunden da die gewünschte Lagerdauer „garantieren“?
Hr. Rottmann jr.: „Wenn wir, wie es meistens der Fall ist, das Konservieren inklusive Mittelbereitstellung übernehmen, protokollieren unsere erfahrenen Mitarbeiter laufend die Kornfeuchte und die Aufwandmengen und lassen sich das vom Kunden abzeichnen. Genauso wichtig ist aber die Nachbereitung: in Absprache mit dem Kunden kontrollieren wir während der Lagerdauer des Getreides die Temperatur des Getreidehaufens und können reagieren, wenn etwas nicht stimmt. Im Normalfall sollte die Temperatur von der Erntetemperatur her stetig sinken. Wir lassen den Kunden auch nach der Ernte nicht alleine.“
getreidekonservieren.de: „Dieses Jahr wird wegen langer trockener Perioden im Frühjahr kein normales Erntejahr. Welche Besonderheiten kennzeichnet ihrer Meinung nach die kommende Konservierungssaison?“
Hr. Rottmann sen.: „Wir haben es in diesem Jahr mit unterschiedlichen Abreifeterminen zu tun. Daher ist es besonders wichtig, keine Risiken einzugehen und uns beim Dosieren der Mittelmengen konsequent nach der feuchtesten Kornpartie zu richten. Wegen des ungleichen Erntegutes ist auch besonders auf eine gründliche Vorreinigung zu achten.“
getreidekonservieren.de: „Eine Behandlung von Getreide ist ab 15% Kornfeuchte notwendig. Kann eine Behandlung des Korns auch schon bei geringeren Feuchten (sozusagen als Sicherheitszusatz) empfohlen werden?“
Hr. Rottmann sen.: „Bereits ab 11% Kornfeuchte empfehlen wir die Konservierung des Getreides. Auch wenn es lagerfähig ist, arbeiten doch die Fusarien und produzieren schädliche Mykotoxine. Mit einer relativ geringen Aufwandmenge stoppen wir diesen Vorgang und sorgen für hygienisch einwandfreies Getreide.“
getreidekonservieren.de: Was empfehlen Sie den Landwirten während der Lagerdauer des konservierten Getreides?“
Hr. Rottmann jr.: „Nach der Einlagerung ist die regelmäßige Überwachung der Temperatur empfohlen. Wie schon gesagt, das ist Bestandteil unserer Dienstleistung, wenn der Kunde bei uns den kompletten Konservierungsservice bestellt.“
getreidekonservieren.de: „Wie verhält es sich mit dem Befall von Schädlingen, insbesondere durch Kornkäfer, bietet die Konservierung hiervor Schutz?“
Hr. Rottmann sen.: „Vor jeder Konservierung sollte das Silo bzw. der Lagerplatz gründlich gereinigt werden, notfalls auch chemisch. Alleine das Konservierungsmittel schützt nicht vor Befall, denn es wirkt gegen Mikroben und Schimmelpilze. Im Bedarfsfall können wir dem Kunden aber dennoch helfen, indem wir in Absprache mit ihm spezielle Mittel wie z.B. Actellic zum Einsatz bringen.“
getreidekonservieren.de: „Ich danke Ihnen für das ausführliche Gespräch.“
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Tel.:+49-(0)2561-899810
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